Jahreskonferenz 2020 der Erhardt+Leimer GmbH
30.01.2020
ENTSCHEIDENDE PHASE FÜR DIE UNTERNEHMENSGRUPPE
Am vergangenen Freitag hielt die Erhardt+Leimer GmbH im Bürgersaal Stadtbergen ihre traditionelle Jahreskonferenz ab, in der Dr. Michael Proeller, CEO der internationalen Firmengruppe, die Mitarbeiter über die aktuelle Situation im Unternehmen informierte und dabei ein insgesamt optimistisches Bild der Lage zeichnete. E+L ist weltweit führender Hersteller von Automatisierungs- und Inspektionstechnik für so unterschiedliche Branchen wie die Textil-, Druck- und Folienindustrie, Papier- und Reifenherstellung, Wellpappe- und Batterieproduktion.
Stabilität verleiht dem Unternehmen laut Proeller die Tatsache, dass es auf den drei Säulen Industrie, Handwerk und Dienstleistung ruht, die neben dem Stammhaus in Leitershofen durch die in Augsburg ansässigen Tochtergesellschaften Erhardt+Leimer Elektroanlagen und Erhardt+Leimer Automatisierungstechnik gebildet werden.
Dem Geschäftsführer zufolge befindet sich die Unternehmensgruppe in einer entscheidenden Phase, in der vieles von einem Technologiewechsel abhängen wird, wie er bei E+L in der Größenordnung letztmals 1995 stattgefunden hatte, als der Umstieg von analoge auf digitale Geräte vollzogen wurde. Heute geht es um die durchgängige, intelligente Vernetzung von Sensoren, Reglern und Aktuatoren der E+L-Automatisierungssysteme, die „Intelligenz“ der einzelnen Geräte und die übergeordnete Verwendung der von diesen gelieferten Daten im Sinne der „Industrie 4.0“ bzw. des „Industrial Internet of Things“ (IIoT), also im Wesentlichen um virtuelle Produkte und Software, die notwendig sind, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Investitionen seien in diesem Zusammenhang unabdingbar, so Proeller, der betonte, dass bei E+L die F&E-Quote Jahr für Jahr über 10% liege. Auch die breite Aufstellung der Geschäftsstruktur mit Kunden in vielen verschiedenen Industriezweigen sei positiv zu bewerten. Insgesamt sieht Proeller in der zunehmenden Digitalisierung keine Bedrohung, sondern eine Chance für sein Unternehmen, das sich durch eine vermehrt global ausgerichtete Lieferkette in aufstrebenden Staaten und neuartige Logistikkonzepte zudem vom Protektionismus anderer Länder unabhängiger machen, Frachtkosten verringern und Lieferzeiten verkürzen will.
Im Jahr 2019 sei gruppenweit eine leichte Umsatzsteigerung auf 180 Mio. EUR zu verzeichnen gewesen. Mit der Marke von 300 Mio. EUR Gruppenumsatz im Jahr 2025 gab Proeller ein weiteres ehrgeiziges Wachstumsziel vor. Um dieses Ziel zu erreichen, seien 9 bis 10 % jährliches Wachstum notwendig, also die gleiche Rate, mit der auch einige Zielmärkte des Unternehmens, beispielsweise die Batterie- und Verpackungsindustrie, wüchsen. „Wir betrachten die aktuelle Entwicklung der Weltwirtschaft mit Interesse, sehen uns aber gut gerüstet für die Zukunft“, äußerte sich der E+L-Geschäftsführer optimistisch.
Als Gastredner begrüßte Proeller auf der Konferenz Reinhold Braun, Chef der Firma Sortimo aus Zusmarshausen und Regionalvorsitzender der IHK, der in seinem Vortrag unter dem Stichwort „Rethink Mobility“ den Weg seines Unternehmens in Richtung Digitalisierung beschrieb und dabei auch einige Parallelen zu Erhardt+Leimer aufzeigte, beispielsweise die Bestrebungen zur Standardisierung der eigenen Produkte, die Diversifizierung des Geschäftsfeldes und die schnelle Anpassung an ein sich änderndes Umfeld.
Abgerundet wurde das Programm durch Uwe Albrecht, Leiter der in Augsburg-Pfersee ansässigen E+L-Tochtergesellschaft Erhardt+Leimer Automatisierungstechnik, der die Mitarbeiter des Leitershofener Stammhauses über das Leistungsspektrum seiner Firma informierte und Einblick in interessante Beispielprojekte gab. 32 Mitarbeiter sind bei Erhardt+Leimer Automatisierungstechnik beschäftigt und erwirtschafteten 2019 mit Schaltschrankbau, elektrischer und mechanischer Konstruktion sowie Dienstleistungen von der Beratung und Projektierung über die Softwareentwicklung bis hin zu Inbetriebnahme und Service einen Umsatz von 4,3 Mio. EUR. Laut Albrecht kämen die Kunden aus verschiedensten Branchen und profitierten davon, dass E+L Automatisierungstechnik „alles aus einer Hand“ liefern kann.